Ein Ritter stand, fern seiner Heimat, an der Burg des Feindes Wacht. Lang die Stunden seiner Lauer, schwer sein Herz – Sehnsucht entfacht.
Sein Herz woll't heim zu der Geliebten, jung sie war und wunderschön, auch fröhlich, frisch war ihr Gemüt. "Ob Treue sie auch nicht verpönt?"
Er nahm das Halstuch seiner Liebsten, welches sie als Pfand ihm gab, drĂĽckt' es an sich, fragt es stumm: "Wie ist's mit ihrer Treue, sag?!"
[Refrain:] Dreh dich um und sie wird wandern, von der einen Hand zur andern! Sie wird nie dein Eigen sein, nie besitzt du sie allein. Kaum bist du dem Blick entschwunden, hat sie schon Ersatz gefunden! Sie wird nie alleine, niemals treu und du nie sicher sein!
Der Wind entriss das Tuch den Fingern, trieb es weit und hoch empor, bis es langsam sank herab, und er es aus dem Blick verlor.
Da fanden's Elstern – frech und diebisch – Und sie stritten um den Pfand und keine merkte im Gefecht wie sich das Tuch dem Griff entwand.
Er sah das Halstuch seiner Liebsten, wie's erneut sank tief herab wie's seidig sacht und sanft auf dem Wasser eines Flusses lag.
[Refrain]
"Da spielt der Wind mir böse Spiele, dann streiten Vögel sich darum, dann reißt der Fluss es mit sich fort...! Ist das ihre Antwort, ihre Treue?! Ein Tuch als Pfand wohl nicht viel wert..."