Refrain:
Aufgewachsen auf dem Lande, in einem kleinen Ort, ich glaube, ich war zu lange nicht mehr dort,
denn zwischen Kartoffeln und Blumenkohl
fĂŒhl' 'ich mich heute nicht mehr wohl.
Auf diesem Waldweg parkten damals oft
Autos in der DĂ€mmerung,
wenn ein PĂ€rchen drinsaĂ, dann standen die Jungs
aus dem Dorfe schon auf dem Sprung.
Mal schielten sie durchs Fenster, mal wuchteten sie
halbe BĂ€ume auf das Verdeck,
wÀlzten Steine vor die RÀder und
verstopften noch schnell den Auspuff mit Dreck.
Nie wurde einer von den Flegeln, die je dabei gewesen sind, von den Wageninsassen bemerkt,
es stimmt, wenn man sagt, die Liebe macht blind.
Auf diesem Waldweg begegnete mir,
sehr alt geworden, mit Runzeln im Gesicht Gemeindeschwester Martha,
sie erkannte mich nicht.
" Guten Tag, Schwester Martha. Sie tragen so schwer an Ihrem Korb da, geben Sie ihn mal her." Vielleicht traf ich damit nicht den richtigen Ton. Ich streckte nur die Hand aus, da schrie sie schon. Und den Korb fest an die Brust gepreĂt,
schoà sie im Zickzack durch das GeÀst.
Man sah sie, so hörte ich spÀter sprechen,
im Morgengrauen aus dem Dickicht brechen,
die Röcke gerafft, von Domen zerstochen,
mit Tau in den Haaren, doch ungebrochen.
Refrain
In diesem Teich haben alle Jungs aus dem Dorfe frĂŒh das Schwimmen gelernt.
Einer war mal da, der hatte sich im Spiel
ein wenig von den andern entfernt.
Als er aufsah, waren alle fort, nur an dem Platz, wo seine Hose lag,
rasteten fast funfzig MĂ€dchen,
eine Klasse, die hatte Wandertag.
Nun meinte er, von seiner BlöĂe,
wie sollte er's auch besser wissen,
den hinteren Teil als die gröĂere FlĂ€che
mit den HĂ€nden verbergen zu mĂŒssen.
Die MĂ€dchen kreischten, und rĂŒckwĂ€rts stolpernd, stĂŒrzte er zitternd und nackt nach Haus.
Danach zog er drei Jahre lang
seine Kleider auch im Bett nicht mehr aus.
An diesem Teich begegnete mir
nicht mehr so hĂŒbsch und mit Ăbergewicht
eine Jugendliebe, sie erkannte mich nicht.
Doch der kleine Junge an ihrer Hand,
fast schien es, als habe er mich erkannt,
der Kleine brĂŒllte und zeigt dabei
mit dem Finger auf mich, schnell lief ich vorbei. Denn auf dem Land bedeutet das nie Gutes,
hier glaubt man noch an die Stimme des Blutes und daran, daà stets alle Blöden,
Besoffne und Kinder die Wahrheit reden.
Refrain
In diesem Hause wuchsen mein Bruder
und ich gemeinsam heran,
mein Bruder war sehr brav, tat nie etwas Böses,
soweit ich mich erinnern kann.
Am liebsten saĂ er den ganzen Tag
still unterm Tisch auf seinem Topf,
sprach mit sich selbst, dazu wackelte er
unablÀssig mit dem Kopf.
Mit den Jahren drĂŒckte der Rand des Töpfchens
sich deutlich auf seiner RĂŒckfront ab
in Form eines flammend roten Kreises,
worum ich ihn sehr beneidet hab,
denn ich dachte, bei allen gehorsamen Kindern
mĂŒsse das auch so Ă€hnlich sein,
nur die Bravsten hÀtten an dieser Stelle
genau den gleichen Heiligenschein.
Vor diesem Hause stand ich jetzt,
um durchs Fenster zu seh'n, was mein Bruder so macht. Eben hatte seine Frau das Abendbrot gebracht,
eine Frau, die so aussah, wie ein Mann sie erwĂ€hlt, dem jeglicher Sinn fĂŒr schöne Dinge fehlt.
Meine Neffen, lauter Kindergreise,
hockten am Tisch und beteten leise:
" Gott, gib uns ein langes Leben auf Erden,
und achte darauf, daĂ wir nicht so werden
wie unser Onkel aus der Stadt,
der sie nicht alle auf der Latte hat" .
Refrain